7 Tipps, wie Sie garantiert Fake-Bewertungen erkennen
Veröffentlicht: 25. Februar, 2021 | Aktualisiert: 4. Mai, 20231. Wenn der Beweis auf der Hand liegt: Verifizierte Kunden
2. Ist die Bewertung auffällig unauffällig, ist Vorsicht geboten
3. Auf die Länge der Bewertung kommt es an
4. Checken Sie die weiteren Bewertungen der Verfasser
5. Die Häufigkeit entscheidet
6. Nehmen Sie ein Tool zur Hilfe
7. Was tun, wenn ich eine Fake-Bewertung vermute
So einfach gehen gefälschte Bewertungen
Ob die Unternehmen selbst zur Täuschung ansetzen oder Agenturen beauftragen, Bewertungen haben sich im Netz zu einer heiß begehrten Ware entwickelt. Was einst die Empfehlung von Freunden und Bekannten war, ist heute die Online Rezension, das wissen auch die Unternehmen. Dabei werden nicht nur positive Bewertungen zum Kauf angeboten, auch negative Bewertungen, um die Wettbewerber zu schwächen, stehen dabei hoch im Kurs. Dabei wird eine Rezension abgegeben, die den Wettbewerber gleichzeitig negativ bewertet und den Auftraggeber und dessen Produkt und Dienstleistung positiv hervorhebt.
Sie fragen sich zu Recht, wie sollen Sie bei diesem professionellen Vorgehen noch Fake von echt unterscheiden? Viele Verbraucher wissen heutzutage, es ist nicht alles Gold was glänzt, daher vertrauen sie vorrangig Produkten mit 3,5 bis 4,5 Sterne Bewertungen. Prüfen Sie daher vor allem Produkte und Dienstleistungen mit ausschließlich 5 Sterne Bewertungen besonders kritisch. Wie Sie trotz bewusst eingebauter Rechtschreib- und Grammatikfehler und den Tricks der Fake Bewerter doch die gefälschte von einer ernstgemeinten Rezension unterscheiden, erfahren Sie im Folgenden.
1. Wenn der Beweis auf der Hand liegt: Verifizierte Kunden
Besonders vor Kaufentscheidungen suchen Verbraucher immer öfter Informationen im Netz. Bewertungen und Erfahrungsberichte von Käufern sind dann wichtige Indikatoren für den Entschluss das Produkt zu kaufen oder nicht. Ärgerlich nur, wenn sich die Rezension dann als falsch erweist. Doch woran erkennen Sie einen echten Käufer? Echte Bewertungen liegen meist dann vor, wenn es sich um authentische Käufer bzw. tatsächliche Nutzer einer Dienstleistung handelt. Dazu gibt es das vertrauensvolle Label „Verifizierter Kunde“ oder „Verifizierter Kauf“. Das heißt natürlich nicht, dass nur verifizierte Kunden echte Kunden sind, aber es dient als Orientierung inmitten all der vielen Bewertungen. Auch Riesen wie Amazon setzen mittlerweile auf diese Kennzeichnung, um potenziellen Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern.
2. Ist die Bewertung auffällig unauffällig, ist Vorsicht geboten
Grammatik- oder Rechtschreibfehler? Sind nicht immer ein Indiz für authentische Bewertungen. Sätze, die klingen als wären sie vom Roboter übersetzt? Texte voll mit den immer gleichen Schlüsselwörtern? Bewertungen, die sehr oft den komplett ausgeschriebenen Produktnamen enthalten? All das können Indizien sein, dass es sich um eine falsche Bewertung handelt. Sie lesen richtig, auch ein Text voller Rechtschreib- und Grammatikfehler kann gefälscht sein. Wer sich professionell mit dem Thema Bewertungen beschäftigt, weiß zu perfekt verfasste Rezensionen wecken eher Misstrauen bei den Lesern. Klingen Bewertungen wie von einem Marketingprofi verfasst, steckt auch meist einer dahinter, achten Sie daher auf eine Häufung von Adjektiven. Ist der Produktname stets komplett ausgeschrieben, liegt die Annahme nahe, dass auch hier jemand bewusst eine Bewertung absetzt. Das muss nicht immer das Unternehmen selbst oder eine Agentur sein, oft werden auch Tester durch Angebote gelockt, möglichst positive Rezensionen zu schreiben. Ihnen wird beispielsweise der Kaufpreis nach erfolgter positiver Rezension zurückerstattet. Was steckt eigentlich hinter dem florierenden Geschäft mit gekauften Bewertungen und Likes im Rennen um das Vertrauen der Kunden? Lesen Sie hierzu gerne unseren Blogpost, Sie werden erstaunt sein, was alles dahinter steckt.
Genug ist genug, wann sind Fake-Bewertungen eigentlich strafbar?
3. Auf die Länge der Bewertung kommt es an
Fake-Bewertungen sind häufig an der Textlänge zu erkennen. Authentische Kunden bzw. User haben seltener Zeit für ausufernde Berichte und tendieren zu kurzen, übersichtlichen Feedbacks. Hierbei kommen sie schnell zur Sache, ohne viel schmückendes Beiwerk. Ausnahmen von der Regel gibt es auch hier, zum Beispiel, wenn ein Produkt über einen längeren Zeitraum getestet wurde. Dann fallen die Rezensionen nicht selten lang und ausführlich aus. Dennoch gilt, unterziehen Sie lange Bewertungen einem prüfenden Blick. Texte bei Fake-Bewertungen sind oft sehr lang. Auch präsentieren sie nebensächliche private Geschichten, beispielsweise vom Hund und wie er freudig das neue Produkt angebellt hat. Werden in den langen Texten ausführlich die Wettbewerber gelobt oder kritisiert, ist das ein weiterer Indikator für Fake-Bewertungen. Tauchen Werbesprüche oder Redewendungen auf, die in den Texten zum Produkt verwendet werden, deutet auch das auf eine gefälschte Bewertung hin. Ob Bewertungen Marketing-Formulierungen verwenden oder es weitere ähnlich formulierte Rezensionen gibt, lässt sich leicht mit Suchmaschinen herausfinden.
4. Checken Sie die weiteren Bewertungen der Verfasser
Hilfreich ist auch diejenigen genauer zu durchleuchten, die die Bewertung abgegeben haben: Wie häufig bewertet diese Person? Welche Produkte oder Dienstleistungen rezensiert sie? Werden häufig nur ausgewählte Marken-Kategorien bewertet oder nur Fünf-Sterne-Wertungen gegeben? Ist ein identischer Stil bei den Bewertungen erkennbar? Wie einheitlich sind die Urteile? Wenn die Antworten hierauf ungewöhnliche Häufungen und Muster ergeben, ist Vorsicht geboten. Es liegt die Vermutung nahe, dass hier jemand im Auftrag einer Firma berufsmäßig Bewertungen erstellt. Ebenfalls Vorsicht bei Bewertungen von Nutzern, die gar keine anderen Bewertungen abgegeben haben. Hat der Bewerter oder die Bewerterin vor seinem Urteil über Ihr Produkt quasi nicht existiert, könnte es sein, dass der Account nur zum Schein angelegt wurde. Auch sehr verrückte oder abstruse Namen können ein Indiz für einen Fake-Bewerter sein.
5. Die Häufigkeit entscheidet
Wenn innerhalb sehr kurzer Zeit übermäßig viel Lob oder Kritik digital veröffentlicht wird, dann ist ein sorgfältiger zweiter Blick ratsam. Klingen die Bewertungen zudem inhaltlich sehr ähnlich, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Fake-Bewertungswelle handelt. Folgen die Rezensionen zudem zeitlich direkt nach einer negativen oder positiven Kunden-Bewertung, ist der Fall meist klar: Gekaufte oder gefakte Bewertungen, um die Reputation zu „schützen“ oder zu schwächen. Eine Häufung von positiven Bewertungen muss jedoch nicht immer ein Indiz für einen Fake sein. Rufen Unternehmen beispielsweise zufriedene Kunden in einem E-Mail oder einem Social Media Aufruf zur Abgabe von Rezensionen auf, ist eine Häufung von positiven Bewertungen innerhalb eines kurzen Zeitraums nichts Ungewöhnliches. Sollte Ihnen so ein Fall auffallen, prüfen Sie die Rezensionen auf sprachliche Besonderheiten, bevor sie vorschnell ein Urteil fällen.
6. Nehmen Sie ein Tool zur Hilfe
Selbst die beste Prüfung kann nicht das gewünschte Ergebnis bringen, wenn Sie sich doch mal unsicher sind, kann ein Tool hilfreich sein. Mit kostenfreien Tools wie reviewmeta.com können Sie beispielsweise Amazon-Bewertungen hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit analysieren. Im Ergebnis werden für ein Amazon-Produkt verdächtige Bewertungen angezeigt und auch die Gründe für fehlende Vertrauenswürdigkeit aufgelistet. Gleichzeitig werden besonders vertrauenswürdige Kundenbewertungen im Idealfall mit dem Label „100 % Trust“ hervorgehoben. Auch wenn die Ergebnisse keine absolute Sicherheit bieten, so können sie ein guter Indikator sein, ob eine Bewertung zumindest tendenziell ein Fake ist.
Services für Online-Reputationsmanagement wie ProvenExpert.com helfen ebenfalls: Algorithmen erkennen auffällige Muster – zusätzlich gibt es meist Mitarbeiter, die darauf spezialisiert sind, Fake-Bewertungen zu erkennen und die Nutzer davor zu schützen.
Weitere Tools zum Fake-Check: The Review Index und Fakespot.
7. Was tun, wenn ich eine Fake-Bewertung vermute
Kleiner Tipp: Prüfen Sie Bewertungen, ob positiv oder negativ, bei Auffälligkeiten stets kritisch und sorgfältig. Wenden Sie sich bei diffamierenden oder verleumderischen Äußerungen an einen Juristen und gehen Sie gegen die Bewertung vor. Sind Sie sicher, der Bewerter war kein Kunde und die Bewertung ist gefälscht, nutzen Sie die gebotenen Maßnahmen der Plattform. Sie können in der Regel Bewertungen als Profilinhaber melden, wenn sie nachweislich falsch sind oder keine Geschäftsbeziehung bestanden hat. Jedoch werden die Bewertungen dann nicht immer entfernt oder als Fake-Bewertungen gekennzeichnet. Stellen Sie sich der Bewertung daher von vornherein und nehmen Sie zu den Vorwürfen Stellung. Fehler können passieren, übernehmen Sie Verantwortung. Aber schützen Sie Ihre Reputation, wenn der Fehler nicht bei Ihnen liegt, zeigen Sie Verständnis, entschuldigen Sie sich aber nicht.
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